Was macht man als Heilerziehungspfleger (m/w/d)?
Als Heilerziehungspfleger:in (HEP) arbeitest Du mit Menschen, die aufgrund von körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen Unterstützung benötigen. Egal ob Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren – Du sorgst dafür, dass sowohl Eigenständigkeit als auch Leistungsfähigkeit Deiner Patienten gefördert werden und sie so bestmöglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Knapp 9 Prozent der Menschen in Deutschland sind schwerbehindert. Auch der Anteil an psychisch Erkrankten nimmt in der Bevölkerung immer weiter zu, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Um ihren Alltag zu bewältigen, brauchen diese Menschen Hilfe im Rahmen der Heilerziehungspflege.
Deine Aufgaben sind sehr vielfältig und variieren je nach Einrichtung, in der du arbeitest, und den Bedürfnissen der betreuten Person. Die gleiche Einschränkung kann sich bei jedem Menschen unterschiedlich äußern, weshalb Du immer auf individuelle Anforderungen eingehen musst.
Die Aufgaben eines Heilerziehungspflegers umfassen im Allgemeinen:
Grundpflegerische Tätigkeiten
Je nach Einschränkung brauchen Deine Patienten auch Unterstützung bei der Grundpflege. Diese umfasst die Bereiche Körperpflege, Ernährung, Ausscheidungen und Mobilität. Beispielsweise unterstützt Du bei:
- Körperhygiene (z.B. Waschen, Zahnpflege, Rasur, Haut- und Haarpflege…)
- Nahrungsaufnahme (z.B. Essen in mundgerechte Stücke schneiden oder anreichen, Verabreichung von Sondennahrung…)
- Mobilität (z.B. An- und Auskleiden, Aufstehen und Zubettgehen, Gehen, Treppensteigen, Arztbesuche…)
Alltagsbegleitung und Freizeitgestaltung
In der Heilerziehungspflege geht es darum, die Eigenständigkeit und das Wohlergehen der Menschen zu fördern. Im Alltag unterstützt Du Deine Patienten, wenn sie Hilfe brauchen und motivierst sie dazu, eigenständig Aufgaben zu übernehmen. Beispielsweise fährst Du mit ihnen zum Einkaufen und kochst anschließend mit ihnen gemeinsam. Manchmal musst Du auch Medikamente verabreichen. Nicht zuletzt planst Du auch die Freizeit und gehst zum Beispiel mit ihnen schwimmen oder in die Musikschule.
Verhaltensförderung und Gemeinschaftsfähigkeit
Auch die Talentförderung gehört zu Deinen Aufgaben als Heilerziehungspfleger:in. Du erstellst Förderpläne in unterschiedlichen Bereichen, um Deine Patient:innen in ihrer Entwicklung und im sozialen Verhalten voranzubringen. Aktivitäten wie Basteln, Musizieren oder Werken wirken sich positiv auf Kommunikationsfähigkeiten, soziale Kompetenzen oder motorische Fähigkeiten aus. Je nach Bedarf entwickelst Du unterschiedliche Maßnahmen und setzt diese in enger Zusammenarbeit mit Angehörigen und Therapeut:innen um. So erreichst Du, dass die Menschen mit Einschränkungen so selbstständig wie möglich leben können.
Schulische oder berufliche Inklusion
Menschen mit Schwerbehinderungen oder psychischen Erkrankungen haben es im Alltag oft nicht leicht. Auch heute fehlt es in der Gesellschaft an Aufklärung und Unterstützung. Als Heilerziehungspfleger:in unterstützt Du Deine Patient:innen und leistest Aufklärungsarbeit. Du schulst Angehörige, Schulkamerad:innen oder Arbeitskolleg:innen im richtigen Umgang mit Einschränkungen. Auf diese Weise erleichterst Du Deinen Patient:innen die schulische oder berufliche Eingliederung.
Wo arbeitet man als Heilerziehungspfleger?
Als Heilerziehungspfleger:in bist Du in vielen Betrieben gefragt. Von Tagesstätten sowie Wohn- und Pflegeeinrichtungen über Werkstätten für Menschen mit Behinderungen bis hin zu Einrichtungen der Sozialpsychiatrie und Rehabilitationskliniken. Auch in (Förder-)Schulen oder Kindertageseinrichtungen kannst Du als Heilerziehungspfleger:in eingestellt werden.
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Ausbildung: Wie werde ich Heilerziehungspfleger?
Der Beruf des Heilerziehungspflegers ist sehr erfüllend, aber auch anspruchsvoll. Um Heilerziehungspfleger:in zu werden, musst Du eine schulische Ausbildung abschließen. Die Ausbildung ist landesrechtlich geregelt. Das heißt, dass es sowohl inhaltlich als auch bei der Ausbildungsdauer in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen gibt.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger?
Grundsätzlich hast Du drei Möglichkeiten, die Heilerziehungspfleger Ausbildung zu absolvieren: Vollzeit, Teilzeit oder praxisintegriert. Jedes dieser Modelle hat unterschiedliche Merkmale und bietet spezifische Vor- und Nachteile.
- Vollzeit: In Vollzeit dauert die Ausbildung je nach Bundesland 2-3 Jahre. Der Unterricht findet in der Berufsschule statt und wird durch Berufspraktika ergänzt. Für gewöhnlich hast Du feste Schulferien und Unterrichtszeiten.
- Teilzeit: Absolvierst Du die Ausbildung in Teilzeit, solltest Du etwa 3-4,5 Jahre für die Ausbildung zum:r Heilerziehungspfleger:in einplanen. Teilzeit ermöglicht es Dir, die Ausbildung neben einer anderen beruflichen Tätigkeit zu absolvieren. Der Unterricht findet für gewöhnlich an Wochenenden, Abenden oder in Blöcken statt.
- Praxisintegriert: In einigen Bundesländern kannst Du die Ausbildung auch praxisintegriert absolvieren (PiA). Diese Form ähnelt der dualen Ausbildung, Theorie und Praxis wechseln sich also immer wieder ab. An ausgewählten Tagen oder im Blockunterricht von mehreren Wochen besuchst Du die Berufsschule, während Du die übrige Zeit in einer heilerziehungspflegerischen Einrichtung arbeitest.
Nicht in allen Bundesländern ist es möglich, die Ausbildung in Teilzeit oder praxisorientiert zu absolvieren. Informiere Dich im Vorfeld bei den zuständigen Behörden oder Ausbildungseinrichtungen über die Optionen.
Insgesamt musst Du mindestens 2.400 theoretische Unterrichtsstunden absolvieren. Hinzu kommen mindestens weitere 1.200 Stunden in der Praxis (Praktika). Die exakte Anzahl kann je nach Ausbildungsstätte variieren.
Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung als HEP?
Im Gegensatz zu anderen sozialen Ausbildungsberufen ist die Heilerziehungspfleger-Ausbildung nicht einheitlich geregelt. Die jeweiligen Bundesländer und die verschiedenen Einrichtungen sind selbstständig für die Organisation zuständig. Daher sind auch die Voraussetzungen teils sehr unterschiedlich.
Voraussetzungen für die Ausbildung können sein:
- Mittlerer Schulabschluss und eine abgeschlossene ein- bis zweijährige Berufsausbildung oder ein Vorpraktikum als Kinderpfleger, Sozialassistent oder Heilerziehungsassistent
- Alternativ: mehrjährige Berufstätigkeit oder, wenn Du 2 Jahre lang eine Berufsfachschule für Sozialwesen besucht hast
- Alternativ: (Fach-)Hochschulreife in Verbindung mit einem geeigneten Praktikum
- Führungszeugnis
- Ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung
- Nachweis über Schutzimpfungen (z.B. Masern, Hepatitis A und B)
- Mindestalter
Abseits Deiner fachlichen Qualifikation und sonstigen Voraussetzungen, sind vor allem Dein Interesse am Beruf und persönlichen Stärken von Bedeutung. Im Umgang mit beeinträchtigten Menschen darfst Du keine Hemmungen haben. Zuverlässigkeit, Empathie und körperliche sowie psychische Belastbarkeit sind als Heilerziehungspfleger:in wichtig. Du solltest außerdem sehr geduldig und kommunikationsstark sein. In der Heilerziehungspflege kümmerst Du Dich nicht nur um Deine Patient:innen, sondern arbeitest auch eng mit den Angehörigen und Ärzt:innen zusammen.
Was lernt man in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger?
Die Ausbildung besteht aus theoretischen und praktischen Inhalten. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch oder Religion wirst Du vor allem in berufsspezifischen Themenfeldern wie Pädagogik, Medizin und Psychologie ausgebildet. Diese bereiten Dich für eine vielfältige Tätigkeit in unterschiedlichen sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen vor.
Themenfelder, die Dich erwarten können, sind:
- Heilerziehung
- Gesundheit und Pflege
- Organisation und Management
- Psychologie
- Heilerzieherische Schwerpunkte: z.B. Kunst und Musik, Sprache und Kommunikation, Bewegung)
Dein theoretisches Wissen wendest Du in außerschulischen Praktika in ambulanten und stationären Institutionen in der Praxis an. Häufig wird erwartet, dass Du Einrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten besuchst, um Deine Ausbildung möglichst ganzheitlich zu gestalten.
Wie bekomme ich den Abschluss?
Am Ende Deiner Ausbildung zum:r Heilerziehungspfleger:in musst Du eine Abschlussprüfung ablegen. Je nach Bundesland kann diese geringfügig anders aufgebaut sein. Normalerweise erwartet Dich eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung. Hast Du bestanden, bist Du staatlich anerkannte:r oder staatlich geprüfte:r Heilerziehungspfleger:in.
Kann ich als Quereinsteiger Heilerziehungspfleger werden?
Du interessierst Dich für die Heilerziehungspflege, bist aber in einem anderen Bereich berufstätig oder ausgebildet worden? Unter Umständen kannst Du auch als Quereinsteiger Heilerziehungspfleger:in werden!
Die Anforderungen sind teils sehr spezifisch. Informiere Dich also im Vorfeld über die Voraussetzungen in Deinem Bundesland. Gegebenenfalls sind Deine bisherige Ausbildung und Berufserfahrung als Quereinsteiger relevant.
Ausgewählte Ausbildungsinstitutionen bieten eine Ausbildung zum:r Heilerziehungspfleger:in für Quereinsteiger:innen beziehungsweise eine Umschulung an. Gegebenenfalls gibt es spezielle Programme für Personen mit Vorkenntnissen in verwandten Bereichen wie Pflege, Sozialarbeit oder Therapie.
Die Rahmenbedingungen der Umschulung unterscheiden sich kaum von den Konditionen der normalen Ausbildung zum:r Heilerziehungspfleger:in. Das liegt vor allem am nahezu identischen Ablauf. In manchen Einrichtungen findet der theoretische Unterricht im Fernstudium beziehungsweise Fernlehrgang statt, wodurch sich die Flexibilität erhöht.
Gegebenenfalls kann die Umschulung durch einen Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit oder andere finanzielle Zuschüsse unterstützt werden.
Wie viel verdient man als Heilerziehungspfleger?
Du interessierst Dich für die Ausbildung zum:r HEP? Dann kommt bestimmt die Frage auf, wie viel man als Heilerziehungspfleger:in eigentlich verdient.
Heilerziehungspfleger: Gehalt in der Ausbildung
Die Heilerziehungspfleger-Ausbildung ist eine schulische Ausbildung. Das bedeutet, dass Du grundsätzlich kein Ausbildungsgehalt bekommst. Jedoch sieht die Ausbildung auch Praxisanteile vor, die Du in mehrwöchigen Praktika oder einem abschließenden sogenannten Anerkennungspraktikum absolvierst. Hier bekommst Du meistens eine Vergütung.
Wenn Du Deine Ausbildung praxisintegriert (PiA) machst, wirst Du im öffentlichen Dienst nach Tarif bezahlt:
Ausbildungsjahr | Gehalt |
1. Ausbildungsjahr | 1.340,69 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 1.402,07 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 1.503,38 Euro |
In nicht tariflich gebundenen Einrichtungen oder Trägern orientiert sich das Gehalt für Auszubildende meist an den Tarifverträgen, fällt aber für gewöhnlich etwas niedriger aus.
Absolvierst Du Dein Berufspraktikum in einer kommunalen Einrichtung oder einem vergleichbaren Betrieb mit Tarifbindung, kannst Du als Heilerziehungspfleger Azubi mit einem monatlichen Gehalt von ca. 2.026 Euro rechnen (Quelle: TVPöD).
Möglicherweise fallen für Dich während der schulischen Ausbildung Kosten an. Je nachdem, wo Du Dich zum:r Heilerziehungspfleger:in ausbilden lässt, musst Du mit Schulgeld und Beiträgen für Lehrgänge rechnen. Außerdem können Kosten für Lehrmittel, Prüfungen und Arbeitskleidung entstehen.
Gehalt nach der Ausbildung
Dein Verdienst als Heilerziehungspfleger:in ist auch nach der abgeschlossenen Ausbildung von der Art Deiner Anstellung abhängig. Arbeitest Du beim Bund, in den Kommunen oder in ähnlichen Betrieben mit tariflicher Vereinbarung, wirst Du entsprechend nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD-SuE) bezahlt.
Bist du in einer privaten, nicht tariflich gebundenen Einrichtung angestellt, fällt Dein Gehalt normalerweise etwas geringer aus als im Tarifvertrag festgesetzt. Hier solltest Du bei der Gehaltsverhandlung Geschick beweisen.
Durchschnittlich verdient ein staatlich anerkannte:r Heilerziehungspfleger:in in Deutschland ca. 3.800 Euro brutto im Monat.
Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, Sozial- und Erziehungsdienst (01.03.24-31.12.24)
Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 |
S 18 | 4.485,20 € | 4.571,79 € | 5.134,51 € | 5.556,51 € | 6.189,53 € | 6.576,36 € |
S 17 | 4.110,52 € | 4.395,96 € | 4.853,14 € | 5.134,51 € | 5.697,17 € | 6.027,75 € |
S 16 | 4.026,38 € | 4.304,54 € | 4.614,00 € | 4.993,81 € | 5.415,82 € | 5.669,04 € |
S 15 | 3.884,14 € | 4.149,76 € | 4.431,15 € | 4.754,68 € | 5.275,17 € | 5.500,22 € |
S 14 | 3.847,03 € | 4.109,38 € | 4.422,05 € | 4.740,10 € | 5.091,81 € | 5.337,97 € |
S 13 | 3.756,97 € | 4.012,60 € | 4.360,80 € | 4.642,12 € | 4.993,81 € | 5.169,65 € |
S 12 | 3.747,90 € | 4.002,01 € | 4.335,65 € | 4.631,04 € | 4.996,80 € | 5.151,53 € |
S 11b | 3.697,55 € | 3.948,84 € | 4.125,39 € | 4.575,55 € | 4.927,22 € | 5138,23 € |
S 11a | 3.631,49 € | 3.877,94 € | 4.053,00 € | 4.501,47 € | 4.853,15 € | 5.064,15 € |
S 9 | 3.371,39 € | 3.598,79 € | 3.864,55 € | 4.253,22 € | 4.620,71 € | 4.902,44 € |
S 8b | 3.371,39 € | 3.598,79 € | 3.864,55 € | 4.253,22 € | 4.620,71 € | 4.902,44 € |
S 8a | 3.303,85 € | 3.526,31 € | 3.755,83 € | 3.973,29 € | 4.185,86 € | 4.409,39 € |
S 7 | 3.223,59 € | 3.440,19 € | 3.655,70 € | 3.871,17 € | 4.032,82 € | 4.276,40 € |
S 4 | 3.091,81 € | 3.298,76 € | 3.487,33 € | 3.615,30 € | 3.736,51 € | 3.925,36 € |
S 3 | 2.924,89 € | 3.119,62 € | 3.300,78 € | 3.467,12 € | 3.543,23 € | 3.634,14 € |
S 2 | 2.719,14 € | 2.838,41 € | 2.926,64 € | 3.022,45 € | 3.130,19 € | 3.237,95 € |
Als ausgelernte:r HEP wirst Du der Entgeltgruppe S8a zugeordnet und verdienst damit zum Einstieg ungefähr 3.304 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und Beschäftigungsdauer kann Dein Gehalt auf bis zu 4.409 Euro brutto ansteigen. Durch Weiterbildungen oder zusätzliche Verantwortlichkeiten kannst Du gegebenenfalls auch in der Entgeltgruppe aufsteigen und ein entsprechend höheres Gehalt bekommen.
Gehalt nach Bundesland
Nicht überall wirst Du nach Tarifvertrag bezahlt. In privaten, nicht tariflich gebundenen Unternehmen wird Dein Gehalt frei verhandelt. Daher kommt es beim Verdienst als Heilerziehungspfleger:in auch zu regionalen Unterschieden.
Im Durchschnitt wirst Du in Baden-Württemberg am besten bezahlt. Am wenigsten verdienst Du für gewöhnlich in Sachsen.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit. (2022). Entgeltatlas. Entgelt für den Beruf: Heilerziehungspfleger/in. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/9118
Welche Vor- und Nachteile hat die Arbeit als Heilerziehungspfleger?
Die Arbeit als Heilerziehungspfleger:in hat sowohl positive als auch negative Seiten. Über beide solltest Du Dir im Klaren sein, wenn Du Heilerziehungspfleger:in werden willst. Schließlich soll der Beruf zu Deinen Interessen, Fähigkeiten und Lebensumständen passen.
Vorteile sind zum Beispiel:
- Sinnerfüllte Arbeit
- Vielfältige Aufgaben
- Persönliches Wachstum
- Kreativer Gestaltungsfreiraum
- Wertschätzung seitens der betreuten Personen, ihrer Familie und der Gemeinschaft
Nachteile können sein:
- Körperliche und psychische Belastung
- Unregelmäßige Arbeitszeiten (Schichtdienst)
- Hohe Verantwortung (kann auch als Vorteil gesehen werden)
- Hoher bürokratischer Aufwand
- Herausforderungen im Arbeitsumfeld (z.B. begrenzte Ressourcen, Personalmangel) können die Arbeit erschweren
Wie kann die Weiterbildung als Heilerziehungspfleger aussehen?
Nach der abgeschlossenen Ausbildung hast du zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung.
Einerseits gibt es die sogenannten Anpassungsfortbildungen, durch die Du Dein Wissen auf dem aktuellen Stand halten kannst. Mit Lehrgängen und Seminaren bleibst Du über Entwicklungen in den Bereichen Heilpädagogik, Entspannungstherapie, Psychomotorik oder Elternberatung informiert.
Du strebst eine Führungsposition an? Dann solltest Du eine Aufstiegsfortbildung in Erwägung ziehen. Voraussetzung ist hier, dass Du einige Jahre Berufserfahrung als Heilerziehungspfleger:in gesammelt hast. Dann kannst Du zum Beispiel Fachwirt:in für Gesundheits- und Sozialwesen, Fachwirt:in für Erziehungswesen oder Heilerziehungspfleger:in für Psychiatrie absolvieren.
Nicht zuletzt kannst Du Dich auch über ein Studium weiterbilden. Typische Studiengänge für ausgebildete Heilerziehungspfleger:innen sind Soziale Arbeit, Heilpädagogik, Rehabilitations- und Sonderpädagogik oder Motologie.
Häufige Fragen
Als Heilerziehungspfleger:in unterstützt man Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen dabei, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Dazu gehören die Betreuung im Alltag, die Förderung von Fähigkeiten und die Planung sowie Umsetzung individueller Fördermaßnahmen.
Das Gehalt als Heilerziehungspfleger:in variiert je nach Bundesland, Arbeitgeber, Tarifbindung und Berufserfahrung. Im Durchschnitt verdient man als Heilerziehungspfleger:in in Deutschland 3.800 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und Qualifikationen kann das Gehalt auf bis zu 4.400 Euro brutto und mehr steigen.
Für die Ausbildung zum:r Heilerziehungspfleger:in wird in den meisten Bundesländern ein mittlerer Schulabschluss gefordert. Viele Bildungsinstitutionen verlangen zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung (z.B. als Kinderpfleger:in) oder ein Vorpraktikum beziehungsweise mehrjährige Berufserfahrung.
Heilerziehungspfleger:innen haben pädagogische Aufgaben, da sie Menschen mit Beeinträchtigungen dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Obwohl sie keine klassischen Lehrer:innen sind, arbeiten sie eng mit pädagogischen Konzepten und Methoden, um die Betreuten bestmöglich zu fördern. Daher kann man Heilerziehungspfleger:innen als Pädagog:innen im Bereich der Heilpädagogik betrachten.