Was macht man als Kindheitspädagoge (m/w/d)?
Als Kindheitspädagog:in hast Du eine Vielzahl von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die darauf abzielen, die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern zu fördern. Diese Aufgaben können je nach Arbeitsort und spezifischem pädagogischem Konzept variieren, doch im Kern geht es immer darum, die bestmögliche Entwicklung und Förderung der Kinder zu gewährleisten. Dafür arbeitest Du mit anderen pädagogischen Fachkräften, Therapeut:innen und sozialen Diensten zusammen.
Typische Aufgaben als Kindheitspädagog:in sind:
Bildungs- und Entwicklungsförderung
Du unterstützt Kinder in ihrer kognitiven, emotionalen, sozialen und motorischen Entwicklung durch gezielte Aktivitäten und Projekte. Dabei schaffst du eine anregende Lernumgebung, die Kinder zum Entdecken und Lernen motiviert.
Beobachtung und Dokumentation
Du beobachtest die Kinder regelmäßig, um ihre individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsstände zu erkennen. Diese Beobachtungen werden dokumentiert, um die pädagogische Arbeit anzupassen und die Entwicklung der Kinder zu fördern.
Planung und Durchführung pädagogischer Angebote
Du planst und führst Bildungsangebote und Aktivitäten durch, die auf die Interessen und Entwicklungsstände der Kinder abgestimmt sind. Dabei berücksichtigst Du die verschiedenen Bildungsbereiche wie Sprache, Mathematik, Naturwissenschaften, Kunst und Musik.
Erziehung und Betreuung
Du sorgst für die physische und emotionale Sicherheit der Kinder, bietest ihnen Geborgenheit und unterstützt sie in ihrem Alltag. Dazu gehört auch die Förderung sozialer Kompetenzen und die Unterstützung bei Konfliktlösungen.
Zusammenarbeit mit Eltern
Du arbeitest eng mit den Eltern zusammen (auch Elternarbeit genannt), informierst sie über die Entwicklung ihres Kindes und beziehst sie in den pädagogischen Prozess mit ein. Elternabende und individuelle Gespräche sind wichtige Bestandteile dieser Zusammenarbeit.
Inklusion und Diversität
Du förderst die Akzeptanz und Wertschätzung von Vielfalt und sorgst dafür, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen und Kulturen, gleichberechtigte Teilhabechancen haben.
Was ist der Unterschied zwischen Kindheitspädagoge und Erzieher?
Die Berufe des Kindheitspädagogen und des Erziehers überschneiden sich in vielen Bereichen, insbesondere in der Arbeit mit Kindern und der Förderung ihrer Entwicklung. Es gibt jedoch einige wesentliche Unterschiede in Ausbildung, Aufgabenbereichen und pädagogischen Ansätzen.
Während Erzieher:innen vor allem in der praktischen Arbeit mit Kindern tätig sind und deren unmittelbare Betreuung und Erziehung im Vordergrund steht, sind Kindheitspädagog:innen stärker wissenschaftlich und konzeptionell orientiert. Sie entwickeln und evaluieren pädagogische Konzepte und arbeiten oft in beratenden und leitenden Funktionen, um die Qualität der frühkindlichen Bildung zu verbessern. Beide Berufsgruppen arbeiten jedoch Hand in Hand, um die bestmögliche Entwicklung der Kinder zu fördern.
Ausbildung
Die Ausbildung zum Erzieher beziehungsweise zur Erzieherin erfolgt in der Regel an Fachschulen für Sozialpädagogik und dauert etwa 3-5 Jahre, abhängig vom Bundesland, dem Ausbildungsmodell und der vorherigen Schulbildung. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Phasen in verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen. Thematische Schwerpunkte liegen auf Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen.
Um Kindheitspädagog:in zu werden, musst Du ein Studium an einer Hochschule oder Universität absolvieren. Das Bachelor of Arts Studium in Kindheitspädagogik dauert in der Regel 3 bis 4 Jahre. Das Studium ist stärker wissenschaftlich und theoretisch ausgerichtet und beinhaltet Fächer wie Entwicklungspsychologie, Frühpädagogik, Soziologie und Didaktik. Zusätzlich gibt es praktische Phasen, die in Kindertageseinrichtungen oder anderen pädagogischen Institutionen absolviert werden.
Aufgaben und Verantwortlichkeiten
Erzieher:innen arbeiten in Kitas, Kindergärten, Horten, Heimen und anderen sozialpädagogischen Einrichtungen. Hauptaufgaben sind die Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen. Erzieher:innen planen und führen pädagogische Aktivitäten und Projekte durch, die auf die Bedürfnisse und Interessen der Kinder abgestimmt sind. Sie übernehmen pflegerische Aufgaben, fördern soziale Kompetenzen und unterstützen Kinder in ihrer gesamten Entwicklung.
Kindheitspädagog:innen arbeiten ebenfalls in Kitas, Kindergärten und anderen Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, haben jedoch oft auch Positionen in Forschung, Bildungspolitik oder in Leitungsfunktionen. Der Fokus liegt stärker auf der wissenschaftlich fundierten Förderung der frühkindlichen Bildung und Entwicklung. Sie entwickeln und evaluieren pädagogische Konzepte, führen Bildungsprojekte durch und arbeiten an der Qualitätsentwicklung der pädagogischen Praxis. Kindheitspädagog:innen haben häufig eine beratende Funktion und unterstützen Einrichtungen bei der Implementierung und Weiterentwicklung von pädagogischen Ansätzen.
Pädagogische Ansätze und Ziele
Erzieher:innen arbeiten praxisorientiert und direkt mit den Kindern, um deren tägliche Entwicklung zu unterstützen. Sie nutzen erprobte pädagogische Methoden und Ansätze, um eine sichere und förderliche Umgebung für die Kinder zu schaffen. Der Fokus liegt auf der unmittelbaren Interaktion und der alltäglichen Betreuung und Erziehung der Kinder.
Kindheitspädagog:innen verfolgen eher einen wissenschaftlich-theoretischen Ansatz, um fundierte Bildungs- und Erziehungskonzepte zu entwickeln. Sie arbeiten oft konzeptionell und strategisch, um langfristige Bildungsziele umzusetzen. Der Fokus liegt auf der Analyse und Weiterentwicklung von pädagogischen Methoden und der Verbesserung der Bildungsqualität auf systemischer Ebene.
Wo arbeitet man als Kindheitspädagoge?
Als Kindheitspädagog:in stehen Dir zahlreiche Berufsperspektiven in pädagogischen Bereichen offen. Je nach Schwerpunkt und persönlichen Interessen zum Beispiel:
- Kindertagesstätten
- Krippen und Kindergärten
- Schulen
- Kinder- und Jugendheime
- Beratungsstellen
- Freizeit- und Ferienangebote
- Mutter-Kind-Kur-Einrichtungen
- Frühförderstellen
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Ausbildung: Wie werde ich Kindheitspädagogin?
Wenn Du Kindheitspädagog:in werden willst, musst Du ein Studium absolvieren. Die genaue Bezeichnung des kindheitspädagogischen Studiengangs unterscheidet sich je nach (Fach-)Hochschule. Gängige Bezeichnungen sind: Kindheitspädagogik, Frühpädagogik, Frühkindliche Bildung, Elementarpädagogik oder Bildung und Erziehung von Kindern.
Die Kindheitspädagogik gehört zu den reglementierten Sozialberufen. Das heißt, dass die Berufsbezeichnung durch eine staatliche Anerkennung geschützt ist. Voraussetzung für die staatliche Anerkennung ist ein Bachelor-Abschluss im Studiengang Kindheitspädagogik (oder Vergleichbare) sowie eine Praxisphase.
Welche Voraussetzungen muss ich für das Kindheitspädagogik Studium erfüllen?
- Allgemeine Fachhochschulreife
- oder: geeignete, abgeschlossene 2-jährige Ausbildung (zum Beispiel als Erzieher:in oder Sozialpädagogische Assistenz)
- oder: 3-jährige Berufserfahrung im pädagogischen Bereich
Neben der fachlichen Qualifikation sind vor allem Dein Interesse am Beruf und Deine persönlichen Kompetenzen von Bedeutung. Als Kindheitspädagog:in solltest Du folgende Stärken mitbringen:
- Durchhaltevermögen & Geduld
- Kommunikationsstärke
- Organisationstalent
- Stressresistenz
- Teamfähigkeit
Wie läuft das Studium ab?
Abhängig von Deinem Schulabschluss und den persönlichen Vorlieben kannst Du Kindheitspädagogik an einer Hochschule oder Universität studieren. Der Bachelor-Studiengang wird den Erziehungswissenschaften zugeordnet und dauert in der Regel 6-7 Semester (3-3,5 Jahre). Das interdisziplinäre Studium verbindet theoretische Kenntnisse mit praktischer Erfahrung.
Die Inhalte können von Institution zu Institution verschieden sein und andere Schwerpunkte gesetzt werden. Es gibt jedoch ein Kerncurriculum, das für die Qualifizierung von Kindheitspädagog:innen festgesetzt wurde.
Grundlegend gliedert sich das Studium gewöhnlicherweise in 5 Abschnitte: Grundlagenstudium, Vertiefungsstudium, ggf. Wahlmodule und Spezialisierung, Praxismodul sowie Bachelorarbeit.
Exemplarisch können Dich folgende Inhalte im Kindheitspädagogik Studium erwarten:
- Entwicklungspsychologische und bildungswissenschaftliche Grundlagen
- Gesellschaftliche, politische und rechtliche Bedingungen der Kindheitspädagogik
- Pädagogische Aufgaben
- Sozialerziehung
- Interdisziplinäre Bezüge der Kindheitspädagogik
- Forschungsmethoden der Kindheitspädagogik
- Handlungs- und Arbeitsfelder der Kindheitspädagogik
- Kindheitspädagogische Organisationen gestalten
Du kannst Kindheitspädagogik auch dual studieren. Beim dualen Studium wirst Du sowohl in einer Einrichtung als auch in der Hochschule ausgebildet. Während des dualen Studiums absolvierst Du gleich zwei Abschlüsse: Den Bachelor of Arts in Kindheitspädagogik sowie die Ausbildung als Erzieher:in.
Wenn Du später in einer Führungsposition arbeiten willst, musst Du ergänzend den Kindheitspädagogik-Master absolvieren. Dieser dauert weitere 3 bis 4 Semester.
Wie viel verdient man als Kindheitspädagogin?
Du fragst Dich bestimmt, wie viel Gehalt Du als Kindheitspädagog:in bekommst.
Kindheitspädagogin: Gehalt während der Ausbildung
Um Kindheitspädagog:in zu werden, wird ein abgeschlossenes Studium im Bereich der Kindheitspädagogik vorausgesetzt. Entscheidest Du Dich für ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität, bekommst Du während Deiner Ausbildung kein Gehalt.
Studierst Du dagegen dual, bekommst Du von der Einrichtung, in der Du arbeitest, eine Vergütung. Die Höhe des Gehalts fällt hier jedoch sehr unterschiedlich aus und richtet sich entweder nach geltenden Tarifverträgen oder wird individuell verhandelt.
Kindheitspädagogin: Gehalt nach der Ausbildung
Wie viel Du nach Deinem Studium als Kindheitspädagog:in verdienst, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Neben Deiner beruflichen Qualifikation (Bachelor, Master) beeinflussen auch Dein Arbeitsort, Dein Arbeitgeber und Deine Aufgaben das Gehalt als Kindheitspädagog:in.
Ähnlich wie Sozialpädagog:innen und Erzieher:innen bist Du als Kindheitspädagog:in typischerweise im Sozial-, Schul- und Gesundheitswesen tätig. In diesen Bereichen wirst Du für gewöhnlich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD-SuE) bezahlt.
Es gibt bislang keine feste Tarifeingruppierung für Kindheitspädagog:innen. Die Entgeltgruppe hängt also von Deiner Tätigkeit ab. Als Kindheitspädagog:in in der Tätigkeit als Erzieher:in wirst Du in die Gruppe S8a oder S8b einsortiert. Akademiker:innen werden im öffentlichen Dienst oft auch ab Entgeltgruppe 9 eingruppiert. Seit Juli 2022 erfüllst Du als Kindheitspädagog:in mit entsprechender Tätigkeit auch die Voraussetzung für Sozialarbeiter:innen mit Fallverantwortung – und wirst in Entgeltgruppe S14 einsortiert.
Deine Gehaltsspanne kann zum Berufseinstieg entsprechend im Rahmen von etwa 3.300 Euro bis 3.847 Euro brutto liegen. Mit mehr Berufserfahrung steigst Du die Stufen empor, mit einer Beförderung (beispielsweise, wenn Du mehr Verantwortung übernimmst), wechselst Du die Entgeltgruppe. Langfristig kann Dein Gehalt als Kindheitspädagog:in so auf über 6.000 Euro brutto im Monat ansteigen.
Gehalt nach Bundesland
Dein Kindheitspädagog:innen Gehalt ist nicht nur von Tarifverträgen, sondern auch von der Einrichtungsgröße und dem Arbeitsort abhängig.
Durchschnittlich verdienst Du in Deutschland als Kindheitspädagog:in 3.454 Euro brutto im Monat. Während Du in Bayern am meisten Gehalt bekommst, wirst Du im Durchschnitt in Sachsen am schlechtesten bezahlt.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit. (2022). Entgeltatlas. Entgelt für den Beruf: Kindheitspädagoge/-pädagogin. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/78588
Wie kann die Weiterbildung als Kindheitspädagogin aussehen?
Als Kindheitspädagog:in hast Du einige Möglichkeiten, Dich weiterzubilden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen.
Anpassungsweiterbildungen helfen Dir dabei, Dein berufliches Wissen aktuell zu halten und an neue Gegebenheiten anzupassen. So bleibst Du stets über Entwicklungen und Veränderungen in den Bereichen Elementar- und Lernpädagogik, Pädagogische Konzepte, Elternberatung oder Supervision informiert.
Wie der Name schon sagt, geht es bei Aufstiegsfortbildungen um den beruflichen Aufstieg. Als Akademiker:in bieten sich weitere Berufs- und Karrierechancen vor allem Durch ein weiterführendes Studium. Passende Studienfächer sind zum Beispiel Erziehungs- oder Bildungswissenschaft, Sonderpädagogik, Heilpädagogik oder Musikpädagogik.
Häufige Fragen
Ein:e Kindheitspädagog:in fördert die Entwicklung und Bildung von Kindern im Alter von 0 bis etwa 12 Jahren. Sie entwickelt pädagogische Konzepte, führt Bildungsangebote durch und arbeitet eng mit Eltern und anderen Fachkräften zusammen, um optimale Entwicklungsbedingungen für Kinder zu schaffen. Dabei legt sie besonderen Wert auf die individuelle Förderung, Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung.
Als Kindheitspädagog:in kannst du in verschiedenen Bereichen tätig sein: Du kannst die Betreuung in Kindertagesstätten und Schulen übernehmen. Auch in Heimen und Jugendhilfeeinrichtung wirst Du als Kindheitspädagog:in gebraucht, ebenso wie in Beratungsstellen für Eltern. Nicht zuletzt kannst Du auch Ferien- und Freizeitangebote durchführen oder in der Forschung und Lehre tätig werden.
Der Hauptunterschied liegt in der Ausbildung und den damit verbundenen Aufgabenbereichen. Ein:e Erzieher:in hat eine praxisorientierte Ausbildung, die meist an Fachschulen erfolgt, und arbeitet vor allem in der Betreuung und Erziehung von Kindern. Ein:e Kindheitspädagog:in hat ein Studium absolviert, das neben pädagogischen und psychologischen Inhalten auch wissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Dadurch sind Kindheitspädagog:innen oft in konzeptionellen, beratenden und leitenden Funktionen tätig und können auch in Forschung und Lehre arbeiten.
Das Gehalt einer Kindheitspädagog:in variiert je nach Arbeitgeber, Region und Berufserfahrung. Im öffentlichen Dienst orientiert sich das Gehalt an den Tarifverträgen und liegt meist zwischen 3.300 und 4.000 Euro brutto im Monat. In der freien Wirtschaft oder bei privaten Trägern können die Gehälter abweichen. Berufserfahrung und zusätzliche Qualifikationen können das Gehalt ebenfalls beeinflussen.